Wie geht es unseren Ärztinnen und Ärzten?
Was erwarten Ärztinnen und Ärzte von ihrem Berufsalltag – und was belastet sie? Viele Healthcare-Marketer:innen gehen hier noch zu sehr von Annahmen aus. Dabei gibt es inzwischen belastbare Daten direkt aus der Zielgruppe.
coliquio hat 2025 wieder genau hingehört: mit zwei umfangreichen Umfragen zur Stimmung und zur Vergütung der Ärzteschaft. Über 1.000 befragte Mediziner:innen aus Klinik und Praxis geben Antwort, wie fair sie ihr Gehalt im Vergleich zu ihrer Leistung empfinden und wie es ihnen mental geht. Die beiden Reports greifen unterschiedliche, aber eng verknüpfte Perspektiven auf:
- Der coliquio-Gehaltsreport 2025 analysiert Einkommen, Unterschiede nach Fachrichtung, Arbeitszeitmodell, Region – und das Thema Gender Pay Gap.
- Das Stimmungsbarometer 2025 beleuchtet die emotionale und organisatorische Lage: Wie hoch ist die Arbeitsbelastung? Was sind die größten Stressfaktoren? Welche Wünsche formulieren Ärzt:innen?

Arztgehälter 2025: Mehr Transparenz, mehr Unterschiede
Der durchschnittliche Bruttojahresverdienst liegt bei 155.300 Euro. Das klingt solide – doch in der Tiefe zeigen sich große Unterschiede.
Das sind die wichtigsten Einflussfaktoren:
- Arbeitszeitmodell: Vollzeit bringt im Schnitt 183.900 €, Teilzeit 92.800 € – fast die Hälfte weniger.
- Tätigkeitsfeld: Höchstgehälter im ambulanten Bereich (Einzelpraxis: Ø 179.400 €), Klinik: Ø 160.800 €
- Fachrichtung: Augenheilkunde, Radiologie, Kardiologie liegen weit vorn. Psychotherapie, Psychosomatik und Anästhesie am unteren Ende.
- Bundesland: Baden-Württemberg (Ø 182.000 €) führt – Berlin (Ø 131.100 €) und Sachsen-Anhalt (Ø 130.100 €) liegen weit zurück.
- Alter: Ab 45 Jahren steigt der Verdienst deutlich – Ø 164.300 € vs. 123.600 € bei Jüngeren.
Gender Pay Gap bleibt erschreckend hoch
Männer verdienen im Schnitt 67.300 Euro mehr pro Jahr als Frauen. Und auch bei Vollzeit bleibt eine Lücke von über 65.000 Euro jährlich bestehen – das entspricht einem Gender Pay Gap von 32 %. Noch deutlicher wird das beim Blick auf die Zufriedenheit: Ärztinnen fühlen sich deutlich häufiger unfair bezahlt als ihre männlichen Kollegen. Mehr zu den Besonderheiten der „Zielgruppe Ärztinnen“ lesen Sie hier.
Stimmung in der Medizin: Zwischen Belastung und Hoffnung
Im Stimmungsbarometer 2025 wurde die emotionale Lage der Ärzteschaft untersucht – mit mehr als 1.200 Teilnehmer:innen. 57 % empfinden ihre Arbeitsbelastung als hoch oder sehr hoch.
Die Ursachen sind systemisch, nicht individuell. Was in einer offenen Abfrage immer wieder genannt wird:
- Überbordende Bürokratie – Stichworte: Regresse, komplexe Abrechnungsregeln, Dokumentationspflichten
- Zu wenig Zeit für Patient:innen – die Versorgung leidet unter der Taktung
- Personalmangel – sowohl ärztlich als auch im Praxis- und Pflegebereich
- Frust über veraltete oder nicht funktionierende IT – Digitalisierung wird gewünscht, aber nicht effektiv unterstützt
Top-5-Wünsche der Ärzteschaft
- Weniger Papierkram
- Faire Vergütung
- Mehr Zeit für Patient:innen
- Mehr Personal
- Stabile digitale Infrastruktur
Diese Ergebnisse zeigen: Die Frustration sitzt tief, wäre aber lösbar – mit den richtigen Impulsen und politischen Weichenstellungen.
Was bedeuten diese Insights fürs Healthcare Marketing?
Die beiden Reports geben einen ehrlichen Blick in den Berufsalltag von Ärzt:innen. Für Sie als Marketingverantwortliche:r im Healthcare-Bereich bedeutet das: Sie können …
- Ihre Kommunikation präziser ausrichten, weil Sie wissen, was bewegt
- Relevante(re) Inhalte entwickeln, die auf Bedürfnisse statt auf reine Produktbotschaften reagieren
- Vertrauen aufbauen, indem Sie Haltung zeigen zu Themen wie Wertschätzung, Gleichstellung oder Bürokratieabbau
- Personas differenzierter gestalten, z. B. nach Lebensphase, Arbeitsmodell oder Fachrichtung
Wir hören zu – damit Sie besser kommunizieren können! Mit Reports wie dem Gehaltsreport, dem Stimmungsbarometer und dem jährlichen Facharztreport schafft coliquio eine fundierte Basis für ehrliche, zielgruppengerechte Kommunikation. Denn wer die Realität der Ärzteschaft kennt, kann Inhalte bieten, die wirklich ankommen – und nicht bloß auf Werbemittel passen.
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