Die Sommerwelle hat viele überrascht – anders als in den vergangenen beiden Pandemie-Jahren sind die Infektionszahlen unerwartet hoch. Unsere jüngste Umfrage zeigt, welche Schwierigkeiten bevorstehen und wie 1.794 Ärztinnen und Ärzte zur Impfkampagne und zur aktuellen Gesundheitspolitik stehen.

Sommerwelle wirkt sich bereits auf Arztalltag aus

Während die Inzidenzen in den letzten Jahren über die Sommermonate deutlich abnahmen, macht Covid-19 dieses Jahr keine Pause – und hält demzufolge auch die Ärzteschaft weiter in Atem. In unserer jüngsten Umfrage gaben 80 % der befragten Medizinerinnen und Mediziner an, dass sich die Pandemie aktuell auf ihren Arbeitsalltag auswirkt – mehr als ein Drittel nimmt sogar starke Auswirkungen wahr.

Ärzte erwarten deutliche Verschlechterung im Herbst

Wie bereits in den vergangenen Jahren erwarten Ärztinnen und Ärzte auch in diesem Jahr, dass sich der Verlauf der Pandemie noch einmal verschlechtern wird – das gaben 68 % der Befragten an. Lediglich 5 % der Ärzteschaft zeigt sich optimistisch und glaubt an eine Verbesserung der Situation in den nächsten Monaten.

Auf die Frage, welche Herausforderungen aus dem erwarteten Anstieg der Inzidenzen folgen werden, gaben die befragten Ärztinnen und Ärzte unterschiedliche Antworten. Für 77 % ist die größte Sorge, dass immer mehr Praxis- und Krankenhauspersonal coronabedingt ausfällt. Doch auch neue Mutationen könnten den Arztalltag prägen – 70 % der Befragten betrachten neue Virusvarianten als kritisch.

Gesundheitssystem ist immer noch nicht gewappnet

Sollte die pessimistische Prognose der Ärzteschaft eintreten und uns im Herbst eine erneute Corona-Welle bevorstehen, stellt sich die Frage, inwiefern unser Gesundheitssystem darauf vorbereitet ist. Von den 1.794 befragten Ärztinnen und Ärzten ist lediglich ein Viertel überzeugt, dass wir ausreichend vorbereitet sind. Die Mehrheit sieht das anders: 56 % der Befragten sind der Meinung, dass unser Gesundheitssystem nicht für die bevorstehende Welle gewappnet ist.

Auch eine erneute Impfkampagne würde nicht dabei helfen, die Pandemie einzudämmen – so die Meinung von 52 % der befragten Ärztinnen und Ärzte. Ein Hauptgrund könnte sein, dass es sich bei der in Deutschland aktuell dominanten Omikron-Untervariante BA.5 um eine sogenannte Immunflucht-Variante handelt, vor der eine frühere Infektion nur bedingt schützt. Dennoch sind 41 % der Befragten überzeugt, dass eine weitere Impfung trotz allem sinnvoll wäre.

Erneuter Lockdown ist eher unwahrscheinlich

Insgesamt blickt die Ärzteschaft recht pessimistisch auf die Herbst- und Wintermonate. Doch immerhin ist laut unserer Umfrage vermutlich kein erneuter Lockdown in Sicht: 63 % der Befragten rechnen nicht damit, dass zeitweise wieder coronabedingte Ausgangssperren und Schließungen verhängt werden.

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Daniela Drescher
Daniela Drescher
berichtet für coliquio Insights über die wichtigsten Marketing-Trends und liefert Inspirationen für die Pharmakommunikation der Zukunft.