Wie Ärzte heutzutage ticken, damit kennt sich Markus Munk bestens aus. Er ist Chief Product Officer bei coliquio und beobachtet einen starken Trend: Ärzte wollen sich Fachwissen nicht mehr nur passiv „anlesen“. Sie wollen ihr Know-how testen, sich als Experten positionieren und in Echtzeit Zweitmeinungen einholen. Deswegen hat er mir verraten, welche Stellschrauben er bei coliquio dreht, um diese Erwartungen zu erfüllen. 

So hat sich die Community entwickelt

Interviewer: Markus, was hat sich im Lauf der Zeit innerhalb von coliquio verändert?

Interview-Partner: Einiges! Am Anfang stand vor allem der rein medizinische Austausch unter Ärzten und mit der Industrie im Vordergrund. Ärzten ist es jedoch wichtig, einen Ort zu haben, an dem sie sich vernetzen, austauschen und „digital begegnen können“. Sie wollen sich gegenseitig unterstützen und Sicherheit in den eigenen Entscheidungen erhalten. Deswegen hat sich unsere Community mit der Zeit gewandelt: von einem reinen Forum zur echten Community.

Darüber hinaus ist es auch für Ärzte wichtig, einen Ort der beruflichen Zerstreuung zu haben. Dabei geht es nicht darum, den Arzt mit „Cat Content“ abzulenken, sondern ihn über smartes Edutainment zu unterhalten, bei dem er gleichzeitig sein Wissen vergrößern und auffrischen kann.

Klarnamen und Personalisierung

Interviewer: Und was hat sich konkret im letzten Jahr getan?

Interview-Partner: Im letzten Jahr haben wir drei große Entwicklungen angestoßen:

Wir haben von Pseudonymen auf Klarnamen gewechselt, wie man es beispielsweise von Facebook kennt. Das heißt jeder Arzt kann mit seinen Kollegen unter seinem vollen Namen diskutieren und ist auf seinem Profil mit Namen und, wenn er möchte, seiner Laufbahn präsent. Das schafft für die Ärzte Transparenz und Qualität und wird daher sehr gut angenommen. In der Übergangsphase haben bereits 80 % aller User ihren Klarnamen angegeben.

Außerdem nehmen auch bei uns die Zugriffe über mobile Endgeräte zu. Daran sehen wir, dass Ärzte sich immer stärker schnell zwischendurch informieren wollen. Gerade im letzten Jahr haben wir sehr viel Energie investiert, um coliquio zu einer „mobile first“ Community zu machen, auf welche die Ärzte von überall bequem zugreifen können.

Und drittens haben wir eine wesentlich persönlichere Umgebung für den Arzt auf coliquio geschaffen. Jeder User bekommt seine ganz persönliche Startseite mit persönlichem Newsfeed ausgespielt – abgestimmt auf seine Interessensgebiete und sein Fachgebiet. So kann sich der Arzt auf coliquio sehr schnell einen Überblick verschaffen. Außerdem sorgen auf coliquio verschiedene Recommender dafür, dass dem Arzt weitere relevante Beiträge angezeigt werden.

Content von Ärzten für Ärzte

Interviewer: Wie fördert Ihr den Austausch unter den Ärzten?

Interview-Partner: Ärzte wünschen sich auch im digitalen Raum einen „menschlichen“ Austausch, der so lebensnah und lebensecht wie möglich ist. Und nicht „digital anonym“. Deswegen wollen wir Ärzte vermehrt als Akteure zeigen. Zum Beispiel als Produzenten von eigenen Artikeln zu spezifischen Expertenthemen. Damit wollen wir Content von Ärzten für Ärzte schaffen. Außerdem nimmt die Vernetzung der Ärzte untereinander einen größeren Raum ein und ist im letzten Jahr um 40 % gestiegen. Das wird auch ein Fokus für die nächste Zeit sein. So können Ärzte, Beiträge anderer Kollegen mit einem „informativ“ Ranking versehen und wir schaffen mehr Transparenz darüber, welche Ärzte sich hervortun. Mit all diesen Maßnahmen stärken wir die emotionale Bindung unserer Nutzer an die Community.

Interviewer: Und das funktioniert?

Interview-Partner: Definitiv, das zeigen die Zahlen: Wir sehen, dass die Klick-Aktivitäten, wie beispielsweise die Teilnahme an Quick Polls, um 20 % gestiegensind. Außerdem ist auch die Zahl der User, die sich regelmäßig einloggen, im letzten Jahr um 20 % gestiegen. Ärzte in der Community helfen ihren Kollegen nicht nur gerne sondern auch schnell weiter. So beträgt die durchschnittliche Zeit für eine Antwort 90 Minuten und ein Arzt bekommt im Durchschnitt 15 Antworten auf seine Frage. Dass coliquio eine aktive Community ist, zeigt auch unsere Login-Quote, die wir permanent im Blick haben und die sich im letzten Jahr um 10 % gesteigert hat.

Ausblick auf 2019

Interviewer: Auch in diesem Jahr wird es viele Veränderungen auf coliquio geben. Kannst du uns ein paar verraten?

Interview-Partner: Damit der Kern der Arzt-zu-Arzt-Kommunikation – unser Fragen- und Austauschbereich – noch relevanter für Ärzte ist, wird er sich in den kommenden Monaten stark verändern. Wir sind im Moment dabei, diesen komplett neu aufzusetzen, sowohl mit neuem Look & Feel als auch mit einem neuen technischen Unterbau. Der neue Diskussions- und Austauschbereich wird eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten für Interaktion bieten, wie beispielsweise Videos, Impulsbeiträge, Umfragen und Blickdiagnosen.

Wenn wir damit live sind, arbeiten wir daran, die Reputationsmöglichkeiten für unsere Mitglieder auszuweiten, sodass Ärzte andere Ärzte und Experten für bestimmte Fachgebiete besser und schneller finden sowie gezielter kontaktieren können.

Außerdem ist es geplant, für Ärzte eine eigene Content-Bibliothek anzubieten, in der sie hilfreiche Beiträge merken und kategorisieren können. So können wir den Nutzen von coliquio als Fortbildungsplattform für die Ärzte weiter ausbauen.

Schließlich werden wir zunehmend in Collaborative Filtering investieren. Das bedeutet, dass wir den Usern in Zukunft datenbasiert und KI-gestützt noch gezielter die richtigen und relevanten Inhalte  an die Hand geben können – und zwar nicht nur auf Basis der genannten Interessensgebiete, sondern anhand ihres realen Klickverhaltens und ihrer Ähnlichkeit mit anderen Ärzten.

Interviewer: Markus, vielen Dank für deine Einblicke.

Zielgruppe

So erreichen Pharmaunternehmen ihre Target-Ärzte auf coliquio.

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