Wie die coliquio-Jahresumfrage gezeigt hat, könnte sich die ärztliche Versorgung in strukturschwachen Gebieten vor allem durch finanzielle Anreize deutlich verbessern. An der Befragung nahmen im Dezember 2014 über 900 Ärzte aus allen Fachrichtungen teil.

Weit über die Hälfte der Teilnehmenden befürwortete eine finanzielle Unterstützung durch die jeweilige Gemeinde, beispielsweise durch Übernahme der Praxismiete, zinsfreie Darlehen oder günstigen Wohnraum. Für 59 Prozent stieg die Attraktivität unterversorgter, meist ländlicher Regionen zudem durch ein Honorierungssystem, das den Aufwand für Aus- und Weiterbildung angemessen berücksichtigt. 48 Prozent sprachen sich für höhere Arzthonorare bei Niederlassungen in einem strukturschwachen Gebiet aus. Den Befragten zufolge kann darüber hinaus die Befreiung von Arzneimittelregressregelungen dazu beitragen, die ärztliche Versorgung zu verbessern.

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Im Vergleich zur coliquio-Umfrage von 2012 gewinnt vor allem der Freizeitaspekt an Bedeutung: 45 Prozent der Teilnehmenden befürworteten zum Ausgleich für häufige Notdienste und lange Anfahrten bei Hausbesuchen, beispielsweise einen freien Nachmittag pro Woche. 2012 forderten dies lediglich 38 Prozent.

Der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und der Bundesärztekammer (BÄK) zufolge verringert sich die Anzahl der zugelassenen Allgemeinmediziner aus demografischen Gründen bis 2020 um etwa 7.000. Gerade auf dem Land werden Hausärzte jedoch dringend gebraucht. In einigen Bundesländern gibt es deshalb Stipendien für Studierende der Allgemeinmedizin und junge Ärzte, die sich verpflichten, nach dem Studium einige Jahre in der Region zu arbeiten. Immerhin ein Drittel der Teilnehmenden der coliquio-Umfrage hält eine solche Förderung für Erfolg versprechend.

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