Patienten können nur dann bestmöglich medizinisch versorgt werden, wenn medizinische Produkte speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmt werden – ohne lange Produktionszeiten. Kumovis hat deshalb einen 3D-Drucker entwickelt, mit dem Implantate und andere Medizinprodukte individuell am Point-Of-Care hergestellt werden können. In dieser Serie stellen wir Start-ups vor, deren Ideen den Zugang zu einem breiteren Publikum verdienen:

Die Herausforderung

In Zeiten personalisierter Therapien, der Klimakrise und digitaler Transformation sind Medizintechnik-Hersteller auf innovative und branchenspezifische Produktionsmaschinen angewiesen. Materialien sollen effizienter und nachhaltiger verarbeitet werden, Produktionswege verkürzt und Produkte an die individuellen Anforderungen der Patienten und behandelnden Ärzte angepasst werden – große Herausforderungen für die Hersteller. Doch nur so lassen sich Medizinprodukte fertigen, die zukunftssicher sind – für Mensch und Natur.

Logo Kumovis

Steckbrief Kumovis GmbH

Gründung: 2017
Gründer: Miriam Haerst, Stefan Leonhardt, Stefan Fischer, Alexander Henhammer, Sebastian Pammer
Standort: München
Mitarbeiter: 18
Investoren: High-Tech Gründerfonds, Family Office
Website: www.kumovis.com

Der Lösungsansatz

Kumovis hat ein 3D-Drucksystem – den KUMOVIS R1 – entwickelt, mit dem Medizintechniker Produkte an ihre eigenen Anforderungen und die individuellen Bedürfnisse der Patienten anpassen können. Sie können Medizinprodukte aus Hochleistungspolymeren fertigen und den Prozess überwachen, dokumentieren und optimieren. Durch die Reinraumintegration kann die Produktion auch direkt am Point-of-Care erfolgen – egal ob Rapid Prototyping, chirurgische Modelle, individuelle Implantate oder Schnittschablonen. So lassen sich OP-Zeiten und Produktionswege verkürzen und Heilungschancen erhöhen. Durch die dezentralisierte additive Fertigung – also weniger Ausschuss und kürzere Transportwege – wird letztlich auch die Umwelt geschont.

Miriam Haerst

„Je besser ein Medizinprodukt dem individuellen Bedarf eines Patienten angepasst ist, desto größer sind dessen Heilungschancen. Da es neuer Prozesse bedarf, um zum Beispiel patientenspezifische Implantate und chirurgische Schablonen ökonomisch wie ökologisch sinnvoll herzustellen, bieten wir der Medizintechnik daher ein branchengerechtes Ökosystem für die additive Fertigung: Etablierte Materialien wie PEEK und PPSU lassen sich mit dem KUMOVIS R1 auf Basis relevanter Patientendaten zu zukunftssicheren Medizinprodukten verarbeiten – egal ob beim Zulieferer oder direkt am Point-of-Care.“

 

Miriam Haerst

Geschäftsführerin und Mitgründerin

Warum Sie dieses Start-up kennen sollten

Miriam Haerst, Geschäftsführerin und Mitgründerin der Kumovis GmbH, wurde 2019 als eine der besten „Innovatoren unter 35 in Deutschland“ geehrt. Die Süddeutsche Zeitung hat das Unternehmen im selben Jahr unter die besten sechs Start-ups im Gipfelstürmer-Wettbewerb gewählt. In weniger als zwei Jahren führte Kumovis seine Fused-Layer-Manufacturing-Verfahrenstechnik zur Industriereife – so kam der erste kommerzielle 3D-Drucker mit Reinraumintegration auf den Markt. Derzeit arbeitet das Unternehmen daran, den KUMOVIS R1 auch dort hinzubringen, wo er den Ärzten und Patienten am besten und schnellsten helfen kann – an den Point-of-Care.

Start-up

Start-ups in der Healthcare-Branche

Welchen Herausforderungen stellen sich Start-ups in der Healtcare-Branche? Welchen Lösungsansatz verfolgen sie und warum sollten Sie diese Start-ups kennen? Hier finden Sie weitere Beiträge aus dieser Serie:

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