Pharma vereint gegen Covid-19
Covid-19 hält die Welt weiterhin in Atem: Über 1 Million bestätigte Fälle und 65.000 Todesopfer. Diese Zahlen machen wenig Mut. Doch Pharmaunternehmen arbeiten bereits an Impfstoffen und Medikamenten, um das Virus einzudämmen und den Betroffenen zu helfen. Heute möchten wir sieben Initiativen von Unternehmen mit Ihnen teilen, die in dieser Zeit Hoffnung machen.
62 mögliche Impfstoffe gegen Covid-19
Die Weltgesundheitsorganisation verzeichnet aktuell 62 Impfstoffprojekte gegen Covid-19. Durch neue Technologien und Vorerfahrung mit verwandten Viren können diese Projekte enorm beschleunigt werden, sodass einige Unternehmen und Forschungsgruppen schon jetzt mit der Erprobung mit Freiwilligen beginnen konnten oder diesen Monat damit starten werden – darunter Moderna, CanSinoBIO, Inovio, Oxford University und BioNTech/Pfizer/Fosun Pharma.
Um die Bevölkerung schnellstmöglich mit einem Impfstoff versorgen zu können, planen Janssen (Johnson & Johnson) und Kentucky BioProcessing, noch während den klinischen Studien mit der Massenproduktion ihrer Impfstoffe zu beginnen – trotz der Möglichkeit, die produzierte Ware im Falle negativer Studienergebnisse entsorgen zu müssen.
Viele dieser Impfstoffprojekte werden von der Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) finanziell unterstützt.
Umwidmung von Arzneimitteln
Trotz der beschleunigten Zulassungsverfahren kann frühstens 2021 mit einem ausreichend verfügbaren Impfstoff gegen Covid-19 gerechnet werden. Daher wird zeitgleich nach Medikamenten gesucht, mit denen bereits Infizierte therapiert werden können. Der Fokus liegt dabei auf Arzneimitteln, die schon für andere Krankheiten zugelassen oder gerade entwickelt werden, um Zeit zu sparen.
Die Europäische Arzneimittelzulassungsbehörde EMA appelliert daher an Unternehmen und Forschungseinrichtungen, für ihre Medikamente sogenannte gemeinsame multinationale, mehrarmige, kontrollierte und randomisierte Patienten-Studien zu organisieren, um eindeutige Ergebnisse zur Eignung der Medikamente zu erhalten und eine Zulassung bei Covid-19 zu ermöglichen. Derzeit gibt es drei Studien dieser Art, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der französischen Forschungsorganisation INSERM und der Universität Oxford organisiert werden.
Pharmakonzerne schließen sich zusammen
Novartis, Boehringer Ingelheim, Eli Lilly, GlaxoSmithKline, Merck und 10 weitere Pharmakonzerne haben sich zusammengeschlossen, um die Entwicklung, Herstellung und Bereitstellung von Impfstoffen, Diagnostika und Behandlungen gegen Covid-19 zu beschleunigen.
Die Unternehmen wollen ihre firmeneigenen Bibliotheken von Molekülverbindungen zur Verfügung stellen, um sie im sogenannten Covid-19 Therapeutics Accelerator zu testen. Die erfolgreichen Treffer sollen innerhalb von zwei Monaten in In-Vivo-Versuchen berücksichtigt werden.
Schnelltest verspricht Ergebnisse nach 2,5 Stunden
Bosch hat einen Schnelltest entwickelt, der innerhalb von 2,5 Stunden eine Covid-19-Infektion nachweisen soll. Zeitgleich werden neun weitere Atemwegserkrankungen, darunter Influenza A und B getestet – und das mit einer Genauigkeit von 95 %. So können Ärzte schnell zwischen verschiedenen Infektionen mit ähnlichen Symptomen unterscheiden und entsprechende Therapien einleiten. Der Test soll in diesem Monat auf den deutschen Markt kommen.
AstraZeneca spendet 9 Millionen Atemschutzmasken
AstraZeneca spendet neun Millionen Atemschutzmasken, um Beschäftigte im Gesundheitswesen auf der ganzen Welt im Kampf gegen die Pandemie zu unterstützen – Italien hat vergangene Woche die erste Lieferung erhalten.
Darüber hinaus beschleunigt das Unternehmen die Entwicklung der diagnostischen Testkapazitäten für das Scale-up-Screening und arbeitet mit verschiedenen Regierungen an bestehenden Screening-Programmen zur Ergänzung der Tests.
Bayer erhöht Analysekapazität um 1.000 Tests pro Tag
Die Bayer AG stellt an verschiedenen Standorten in ganz Deutschland über 40 Geräte zur Virusdiagnostik bereit. So können mehrere tausend Tests pro Tag zusätzlich analysiert werden. Die Analyse wird von speziell geschultem Fachpersonal durchgeführt. Allein in Berlin haben sich mehr als 140 Mitarbeiter freiwillig für die Arbeit in dem neuen Testlabor gemeldet.
Zudem unterstützt Bayer das chinesische Rote Kreuz mit Medikamenten und Finanzmitteln im Gesamtwert von circa 1,5 Millionen Euro.
Amgen verdoppelt Spenden der Mitarbeiter
Amgen und die Amgen Foundation spenden 12,5 Millionen Dollar zur Unterstützung der US-amerikanischen und weltweiten Hilfsmaßnahmen für Gemeinden, die von der Pandemie besonders betroffen sind. Zusätzlich verdoppelt das Unternehmen alle privaten Spenden von Amgen-Mitarbeitern weltweit.
Darüber hinaus ist die Amgen Foundation an der Bereitstellung von kostenlosen Online-Lernprogrammen für Schüler beteiligt – darunter LabXchange™ und die Online-Lern-Website der Khan Academy.