Technologien, die schneller, besser und günstiger waren haben sich immer durchgesetzt und nicht selten die Welt grundlegend verändert. Heute sind es insbesondere das Internet und die damit verbundenen Technologien, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Strukturen verändern.

Was vor 20 Jahren noch ein Marktgesetz war, gilt heute womöglich nicht mehr.

In diesem Artikel stellen wir sechs spannende Trends vor, die die Spielregeln der Wirtschaft neu schreiben.

1. Die Sharing Economy gewinnt an Einfluss

Mal ehrlich, wie häufig benutzen Sie Ihre Bohrmaschine? Oder als Großstädter das Auto? Den Großteil der Zeit steht die Bohrmaschine im Keller und das Auto drei Straßenecken weiter – fast im nächsten Viertel.

Immer mehr Menschen gelangen zur Erkenntnis, dass sie nicht alles, was sie (kurzzeitig) brauchen, besitzen müssen (oder wollen). Das revolutioniert den Konsum und gibt der ‚Sharing Economy‘ starken Auftrieb. ‚Sharing Economy‘ steht dafür, zu tauschen, zu teilen, zu leihen oder zu mieten. Wer sich als Großstädter kein eigenes Auto leisten will, nutzt beispielsweise ein lokales Carsharing-Angebot. Wer von A nach B kommen möchte, sucht sich eine Mitfahrgelegenheit und kommt für einen Bruchteil der Kosten ans Ziel.

Damit macht ein neues Wirtschaftsmodell die Schule, geprägt durch Umweltbewusstsein, Nachhaltigkeit und Altruismus.

2. Technologie schlägt physisches Produkt

Firmen wie Uber oder Airbnb stellen mit ihrem Geschäftsmodell die Funktionsweise etablierter Märkte radikal infrage. Um beim Beispiel von Uber zu bleiben: Uber ist nicht etwa ein neues Taxiunternehmen auf dem Markt, sondern bietet einen Online-Vermittlungsdienst für Fahrdienstleistungen an.  Uber besitzt nicht ein einziges Taxi, sondern bietet ausschließlich die Technologie an, Fahrer und Fahrgast zusammen zu bringen und erhält dafür eine Provision. Vergleichbar agiert Airbnb: Das Unternehmen vermittelt Privatwohnungen an Übernachtungsgäste. Einzelpersonen können so ganz einfach zum Hotelier werden. Dies sind nur zwei Beispiele für Unternehmen, die zwar für eine Dienstleistung stehen, aber nur die Technologie anbieten und daher weltweit ohne übermäßigen Kostenaufwand agieren und expandieren können. Auf diese Weise geraten immer mehr ortsabhängige Branchen unter Druck.

3. Durch Social Media entsteht mehr Nähe zum Kunden

Durch die Digitalisierung können Unternehmen ihren Kunden näher sein als je zuvor. Social Media hat eine völlig neue Form der Kundenbeziehung mit sich gebracht und ist wesentlich mehr als ein Werbekanal. Aus einseitiger Werbekommunikation mit dem Ziel, den Kunden zum Kauf zu bewegen, wird auf Social Media ein gleichberechtigter Austausch. Die Zielgruppe kann Unternehmen nicht nur direkt ansprechen, sondern diese öffentlich beurteilen, kritisieren, hinterfragen – oder loben. Unternehmen müssen sich dieser Transparenz stellen und die neue Nähe zulassen – Kunden und Konsumenten erwarten sie.

4. Die on-Demand-Mentalität setzt sich durch

Was macht man, wenn man Sonntagabend zu spät nachhause kommt und den Anfang des Tatorts verpasst hat? Kein Problem! Die ARD-Mediathek stellt diesen online zur Verfügung. Dank Netflix, Amazon Prime und den Mediatheken der Fernsehsender hat sich das klassische Fernsehprogramm erledigt – jeder stellt sich sein individuelles Programm on-Demand zusammen. Dasselbe gilt für Musik. Mit Streaming-Dienstleistern wie Spotify kann man sich die eigene Wunsch-Playlist zusammenstellen – ohne die Musik zu besitzen.

Der Einzelne richtet sich nicht länger nach dem Angebot, sondern passt sein Unterhaltungsprogramm flexibel an den eigenen Alltag an. Und diese On-Demand-Mentalität setzt sich durch: Konsumenten finden es heute selbstverständlich, dass sie ein Produkt oder eine Dienstleistung stark personalisiert erhalten, und zwar wann und wo sie wollen. Unternehmen aller Branchen müssen Antworten finden, was das für ihr Geschäftsmodell der Zukunft bedeutet.

5. Arbeiten wird ortsunabhängig

Auch das Arbeiten ist durch das Internet ortsunabhängig geworden. Ich beispielsweise schreibe diesen Artikel gerade auf der Zugfahrt nach Berlin und arbeite von Frankfurt aus für coliquio mit Sitz in Konstanz. In den letzten 15 Jahren sind Arbeitsprozesse und Lebensentwürfe wesentlich flexibler geworden. War es früher selbstverständlich, dass die Arbeit im Büro erledigt wurde, so arbeiten die Mitarbeiter vieler Unternehmen ganz selbstverständlich von einem völlig anderen Ort aus. Mein Office ist dort, wo mein Laptop ist und ich online bin.

So können Mitarbeiter ihre Arbeit nicht nur flexibler in ihren Alltag integrieren; Unternehmen können ortsunabhängig die besten Köpfe einkaufen, selbst wenn diese ihren Wohnort nicht wechseln wollen.

6. Know-How-Sharing ermöglicht bessere Lösungen

Geteiltes Wissen ist besseres Wissen. Was bringt es, wenn jeder ein bisschen etwas weiß, es aber nicht teilt sondern sein eigenes Süppchen kocht? Vielleicht wird deshalb manchmal nur die zweitbeste Lösung gewählt, weil die andere nicht bekannt ist. Die Digitalisierung macht hier Hoffnung: Fachwissen aus vielen Branchen kann so gebündelt werden und zum Finden der optimalen Lösung führen. Ein populäres Beispiel ist wikipedia.org. Viele Freiwillige engagieren sich dort und schreiben Artikel, um ihr Wissen für viele andere Nutzer zugänglich zu machen.

Auch wir von coliquio tragen dazu bei, Wissen zu bündeln:

Wir vernetzen mit unserer Online-Community das Wissen von 150.000 Ärzten, weil Dialog zu besserer Medizin führt. So bringen wir den Know-How-Austausch voran, damit Patienten von geteiltem Wissen profitieren können.

Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren

Hinterlassen Sie einen Kommentar
E-Mail-Adressen werden nicht veröffentlicht.

Ich möchte Benachrichtigungen erhalten bei weiteren Kommentaren.