Den Nährstoffgehalt von Lebensmitteln zu bestimmen ist bisher sehr aufwändig: Die Probe muss genommen, an ein Labor geschickt und dort von professionellem Personal untersucht werden. Auf dem coliquio Summit 2016 stellte Dr. Simone K. Frey vor, wie BioAnalyt das Messen von Nährstoffen vereinfacht.

2006 gegründet, arbeitet BioAnalyt heute mit Lebensmittelherstellern, Laboren und NGOs zusammen. Nestlé nutzt die Lösungen von BioAnalyt zum Beispiel, um die Nährwertinformation von Vitamin A in Babymilchpulver zu prüfen. Wir haben mit der Geschäftsführerin Dr. Simone K. Frey gesprochen.

1. Was ist BioAnalyt und was ist eure Vision?

BioAnalyt stellt mobile Labore zur Messung von Nährstoffen her. Wir haben alte Methoden mit neuen verknüpft und eine Art „Labor im Koffer“ entwickelt. Damit können wir Lebensmittelherstellern, Forschern und der Lebensmittelüberwachung die Möglichkeit geben, schnell und unkompliziert Nähstoffe zu kontrollieren – das ist bisher nicht möglich.

Unsere Vision ist ein transparenter Lebensmittelmarkt, auf dem alle Teilnehmer schnell und unkompliziert Vitamine und Nährstoffe messen und „sehen“ können.

2. Was war die größte Schwierigkeit, die ihr auf eurem Weg überwunden habt?

Es gab einige Herausforderungen auf dem Weg und gerade am Anfang war Durchhaltevermögen gefragt. Das war für uns als junges Unternehmen mit einem neuen Produkt sehr wichtig: Wir mussten unser Unternehmen und die Marke bekannt machen, erste Kunden gewinnen und diese dann auch langfristig binden. Durch diese Herausforderungen besteht heute unser Team aus Menschen mit großem Durchhaltevermögen.

3. Gab es einen Schlüsselmoment, bei dem ihr wusstet: „Jetzt haben wir es geschafft“?

Um ehrlich zu sein, es gab einige Schlüsselmomente: Eines unserer Highlights war definitiv 2011, da hatten wir die große Ehre, Bill Gates zu treffen. Das war ein Moment, in dem wir gedacht haben: Jetzt haben wir es geschafft. Dann haben wir mit einem Kunden einen Millionen-Kaufvertrag abgeschlossen und wir dachten: Jetzt haben wir es geschafft! Letzen Endes gab es einige dieser Schlüsselmomente. Für uns ist heute klar: Hat man ein großes Ziel erreicht, geht die Arbeit erst richtig los. „Geschafft“ hat man es also nie.

4. Welche Trends seht Ihr in eurer Branche und wie wird sie sich in den nächsten fünf Jahren verändern?

Unsere Branche ist getrieben vom gesundheitsbewussten Konsumenten: Der Konsument möchte körperlich fit sein und sich gesund ernähren.

Dass Lebensmittel heute nicht mehr nur „satt“, sondern auch „gesund“ machen sollen, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Daran arbeiten auch die großen Lebensmittelkonzerne: Nestlé hat ein ganzes Institut ins Leben gerufen (Nestlé Health Science), das sich mit der Entwicklung von Produkten zwischen Therapie und Ernährung befasst. So werden irgendwann Lebensmittel zu Medizin und Medikamente zu Lebensmitteln. Ziel muss es immer sein, Krankheiten zu vermeiden.

Letzen Endes entwickelt sich auch Ernährung hin zur Personalisierung: Der Konsument wird mit kleinen Geräten, wie z. B. dem Gluten-Tester oder dem SCIO, selbst beurteilen können, ob das, was er zu sich nimmt, gesund ist.

5. Wie geht ihr mit Fehlern um? Habt ihr eine Fehlerkultur?

Unser Firmengründer, Prof. Dr. Florian J. Schweigert, hat die Grundlagen für unsere Kultur im Unternehmen gelegt: Als Wissenschaftler lebt er selbst vor, dass man Dinge ausprobieren muss und „selbst gemacht haben“ muss, damit man sie vollständig versteht. Dazu gehört es auch, Fehler zu machen. Für uns ist es immer wichtig, dass wir verstehen, warum etwas nicht so gelaufen ist wie geplant.

 

Dr. Simone Frey, vielen Dank für das Gespräch

Coliquio Summit 2017

Dr. Simone K. Frey war Speaker auf dem Summit 2016. Tragen Sie sich den 19. Oktober 2017 gleich in den Kalender ein, dann findet der 3. coliquio Summit in Berlin statt. Alle weiteren Informationen finden Sie auf www.coliquio-summit.de

Sehen Sie sich hier weitere Vorträge des coliquio Summit an.

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  • […] für die deutsche Pharmaindustrie. Health and Data: Verkannter Nutzen digitaler Marketingprozesse. Nährstoffe schnell und einfach messbar. Atos und Felten entwickeln Data Analytics Use Cases für Produktionsbetriebe. (Serrig, 22.09.16) […]

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