Zu jeder Uhr- und Tageszeit werden wir mit Neuigkeiten überschwemmt – das Filtern von relevanten Informationen gleicht einer Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen. Auch Ärztinnen und Ärzte sind hiervon betroffen: Welche Herausforderungen sehen sie bei der Online-Recherche und was sind konkrete Wünsche an die Pharmaindustrie? Im März 2023 haben wir dazu 1.028 Ärztinnen und Ärzte auf coliquio befragt. Lesen Sie hier erste wichtige Ergebnisse oder fordern Sie direkt den gesamten Facharztreport an.

1

Ärzteschaft ist von der Masse an Informationen zunehmend überfordert

Von unseren Ärztinnen und Ärzten wollten wir zunächst herausfinden, ob sie es als herausfordernd empfinden, auf dem Laufenden zu bleiben. Bei unserer Befragung kam heraus, dass …

  • … die große Masse an Informationen die Ärzteschaft zunehmend überfordert. In unserer Befragung gab 77 % der Teilnehmenden an, dass die Online-Informationsflut in den letzten drei Jahren spürbar angestiegen ist. Lediglich 4 % der Teilnehmenden empfand dies kaum so. Ein Blick in die einzelnen Fachgebiete verrät: In der Neurologie und Onkologie steigt dieser Wert beispielsweise sogar auf 83 % bzw. 87 % an. Hier ist der Kampf um die Online-Aufmerksamkeit am größten.
  • … es für Ärztinnen und Ärzte immer schwieriger wird, stets informiert zu sein. Rund die Hälfte der Teilnehmenden betrachtet es als eine große Herausforderung, auf dem Laufenden zu bleiben. Lediglich 6 % der Ärztinnen und Ärzte empfindet dies kaum als herausfordernd. 
  • … das Filtern von Informationen das größte Problem ist. Von 79 % der Teilnehmenden wurde das Herausfiltern essenzieller Informationen als die größte Herausforderung bei der Recherche nach relevanten Neuigkeiten genannt. Dieser Wert ist im Vergleich zu unserer letzten Befragung gestiegen: Im April 2022 war dies (nur) für 67 % die größte Herausforderung. In allen Fachgebieten verschärft sich die Filter-Problematik deutlich: In der Onkologie beispielsweise steigt dieser Wert auf 81 % an, in der Arbeitsmedizin auf 86 % und in der Gynäkologie sogar auf 89 %.

Fazit: Für die Ärzteschaft ist die Online-Informationsflut zunehmend eine Herausforderung und das Herausfiltern relevanter medizinischer Neuigkeiten das größte Problem – in einzelnen Fachgebieten ist die Situation besonders verschärft. Interessant sind unsere Ergebnisse auch im Hinblick auf eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts Interrogare (1): Demnach arbeiten Ärztinnen und Ärzte im Durchschnitt 50 Stunden in der Woche Überstunden gehören dabei zum Alltag. Lediglich 4 % der Zeit entfällt dabei auf die Recherche. Umso ärgerlicher, wenn für das Suchen und Filtern wertvolle Zeit verloren geht.

Das sind die Medienpräferenzen von Ärztinnen und Ärzten

Neuer Facharztreport 2024 ab sofort verfügbar

Welche Inhalte wünschen sich Ärztinnen und Ärzte in welchem Format? Antworten gibt der aktuelle Facharztreport mit Fokus auf Text, Audio und Video. Entdecken Sie die Medienpräferenzen Ihrer ärztlichen Zielgruppen – einmal anfordern und Zugang zu 17 Fachgruppen erhalten!

2

Wünsche an die Pharmaindustrie: Mehr digital & weniger Kanäle

Die Pharmaindustrie ist ein wichtiger Partner für die Ärzteschaft und stellt z. B. durch den Außendienst eine essenzielle Informationsquelle dar. Durch unsere Befragung wollten wir daher herausfinden, was genau die Wünsche an die Pharmaindustrie sind. Bei unserer Befragung kam heraus, dass …

  • … sich die Ärzteschaft mehr digitale Angebote wünscht. Vor allem Web-Seminare und digitale Fortbildungen sind beliebt, gefolgt von Service-Informationen in digitaler und gedruckter Form.
  • … sich die Wünsche an die Pharmaindustrie verändern. In unserer letzten Befragung (April 2022) wünschten sich 58 % der Teilnehmenden noch „Persönliche Besuche nach Bedarf“. Dies wurde in unserer aktuellen Befragung nur noch von 38 % genannt. Digitale Angebote haben dafür eindeutig an Bedeutung gewonnen.
  • … Neuigkeiten zu Medikamenten und Tipps zum Therapiemanagement besonders wertvoll sind. Die Ärzteschaft nscht sich von der Industrie vor allem Neuigkeiten zu Medikamenten und Behandlungsmethoden, Tipps zum Therapiemanagement sowie Informationen über neue Studien und Leitlinien. Diese Informationen wurden in unserer Befragung im Vergleich zu Einladungen oder Nachberichten zu Kongressen als wertvoller erachtet.
  • … sich die Ärzteschaft mehr Praxisrelevanz und weniger Informations-Kanäle wünscht. 46 % der Ärztinnen und Ärzte forderten einen größeren Praxisbezug der Inhalte – in einzelnen Fachgebieten stieg dieser Wert auf über 50 %, beispielsweise bei den APIs (51 %) und in der Dermatologie (54 %). 37 % der Teilnehmenden möchte von der Industrie außerdem über weniger Kanäle informiert werden – Urologinnen und Urologen gaben diesen Wunsch sogar zu 57 % an. Ärztinnen und Ärzte haben den Eindruck, dass sich Informationen der Unternehmen auf den verschiedenen Kanälen wiederholen.
  • … die Ärzteschaft Informationen aller Unternehmen auf der Ärzteplattform coliquio wünscht. 64 % der Befragten waren der Meinung: „Für mich wäre es praktisch, wenn alle Pharmaunternehmen ihre relevanten Informationen auf coliquio bereitstellen würden.“

Fazit:

Die Ärzteschaft wünscht sich von der Pharmaindustrie mehr digitale Angebote wie Web-Seminare und digitale Fortbildungen. Persönliche Besuche passen hingegen immer weniger in den hektischen Praxisalltag. Dies bestätigt auch eine aktuelle Umfrage des Unternehmens Mediately unter ca. 7.000 europäischen Ärztinnen und Ärzten (2): Demnach möchte die Ärzteschaft bevorzugt digital angesprochen werden.

Dies gibt wertvolle Hinweise zur Ausrichtung von Multi-Channel-StrategienWeniger ist dabei mehr: Ärztinnen und Ärzte wünschen sich weniger Kanäle – für 64 % wäre es daher auch praktisch, wenn alle Unternehmen der Pharmaindustrie relevante Informationen auf der Ärzteplattform coliquio teilen würden.

Autor:innen: Timo Franke und Kristina Lutilsky

Quellenangaben:

(1) Healthrelations. Keine Zeit für den Außendienst? So hoch ist der Workload bei Ärzten wirklich. Veröffentlicht am: 20.04.2023. Verfügbar unter: https://www.healthrelations.de/so-hoch-ist-der-workload-bei-aerzten/.

(2) Healthrelations. Ärzte und Ärztinnen: Digital als Informationsquelle immer wichtiger. Veröffentlicht am: 13.03.2023. Verfügbar unter: https://www.healthrelations.de/digital-doctor-survey-digital-wird-als-informationsquelle-fuer-aerzte-immer-wichtiger/.

Jetzt den ganzen Report herunterladen

Sie wünschen sich mehr Einblicke in die Daten?

Damit Sie sich ein umfassendes Bild vom Verhalten und den Wünschen der Ärzteschaft machen können, haben wir die kompletten Umfrage-Ergebnisse ausgewertet und für Sie zusammengefasst. Fordern Sie jetzt kostenlos Ihren Report bei uns an und erfahren Sie:

 

✓  Wie informiert sich die Ärzteschaft heute?

✓  Was sind die Herausforderungen bei der Online-Recherche?

✓  Welche Informationskanäle sind besonders relevant?

✓  Was sind konkrete Wünsche an die Pharmaindustrie?

Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren

Hinterlassen Sie einen Kommentar
E-Mail-Adressen werden nicht veröffentlicht.

Ich möchte Benachrichtigungen erhalten bei weiteren Kommentaren.

Kristina Lutilsky
Kristina Lutilsky
ist Redaktionsleiterin von coliquio Insights und berichtet als Content & Communications Spezialistin über wirksames Healthcare Marketing sowie die spannendsten Trends im Gesundheitswesen.