Wettbewerb mühelos im Blick: Wie KI Ihr Produktmanagement erleichtert
Wie Pharma-Unternehmen künstliche Intelligenz heute schon erfolgreich nutzen: Einblicke in zwei konkrete Anwendungsbeispiele aus dem Produktmanagement und dem Außendienst zeigen, wie Sie mit KI Zeit sparen, bessere Entscheidungen treffen und Ihre Marketing- und Vertriebsprozesse spürbar effizienter gestalten. Keine Vision – sondern sofort umsetzbare Lösungen aus der Praxis.
Künstliche Intelligenz (KI) hat sich in den letzten Jahren zu einer der bedeutendsten Zukunftstechnologien entwickelt und gewinnt auch im Pharma-Vertrieb und -Marketing zunehmend an Sichtbarkeit und Relevanz. Immer mehr Unternehmen erkennen den Mehrwert intelligenter Systeme, sei es in der datengetriebenen Entscheidungsfindung, der Effizienzsteigerung im Alltag oder der verbesserten Kundenzentrierung.
Gleichzeitig zeigt sich: Die Umsetzung stellt Unternehmen vor echte Herausforderungen. Damit KI ihr Potenzial wirklich entfalten kann, braucht es konkrete, praxistaugliche Anwendungen: keine Tech-Visionen, sondern Lösungen, die unter realen Bedingungen funktionieren und schnell Wirkung zeigen.
Um diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern, sind zwei Themen besonders entscheidend für Unternehmen:
Das theoretische Potenzial von KI sollte in konkrete, alltagstaugliche Anwendungen übersetzt werden. Dabei ist es wichtig, pragmatisch vorzugehen und die Rahmenbedingungen des Unternehmens zu berücksichtigen:
- Realistischer Einsatz im Rahmen der verfügbaren Ressourcen, wie Daten, Personal und technologischer Infrastruktur
- Kompatibilität mit bestehenden Prozessen, Abläufen und regulatorischen Anforderungen (z. B. Datenschutz, Compliance)
- Fokus auf zeitnahen Erfolgen („Quick Wins“), um das Potenzial greifbar und erfahrbar zu machen
Gleichzeitig ist der erfolgreiche Einsatz von KI auch eine Frage des richtigen Mindsets: Entscheidend ist, die Mitarbeitenden mit ihren Ängsten und Herausforderungen frühzeitig abzuholen. Wenn deutlich wird, dass KI nicht als Konkurrenz, sondern als gezielte Unterstützung im Arbeitsalltag verstanden werden kann, wächst das Vertrauen und damit der Raum für ein produktives Zusammenspiel zwischen Mensch und Technologie:
- Die Stärken der KI konkret verstehen: Wie erleichtert oder verbessert sie die Arbeit?
- Wie kann der Output von KI sinnvoll genutzt werden?
- Wie bleibt die Kontrolle stets in menschlicher Hand?
Anhand von zwei Praxisbeispielen zeigt sich, wie KI heute schon erfolgreich im Pharma-Marketing eingesetzt wird. In diesem Artikel starten wir mit dem ersten Fall:
Wettbewerbsanalyse: Smarter Überblick statt riesiger Dashboards
Praxisbeispiel: Ein Produktmanager im Bereich Rheumatologie möchte neue Entwicklungen frühzeitig erkennen.
Aktuelle Herausforderung:
Produktmanager:innen sollten den Wettbewerb kontinuierlich im Blick behalten (z. B. ob und welche neuen Wirkstoffe von Mitbewerbern entwickelt werden). Dabei stehen sie vor der Herausforderung, eine wachsende Flut an Informationen aus Studienregistern, Fachjournalen, Newsfeeds und regulatorischen Datenbanken effizient zu durchdringen. Ohne strukturierte Unterstützung kann es selbst für erfahrene Produktmanager:innen herausfordernd werden, den Überblick zu behalten, insbesondere angesichts der zunehmenden Informationsflut und des hohen manuellen Aufwands bei der Recherche.
KI-Potenzial:
Moderne KI-Tools setzen automatisierte Alerts auf gezielt ausgewählte Quellen wie ClinicalTrials.gov oder renommierte Fachzeitschriften. Sobald relevante Informationen wie neue Studien oder Zulassungsanträge erscheinen, erstellt das System kompakte, leicht verständliche Zusammenfassungen.
So erhalten Produktmanager:innen regelmäßig strukturierte Updates zu Wettbewerbsentwicklungen, ganz ohne aufwendige manuelle Recherche. Das spart nicht nur wertvolle Zeit, sondern minimiert auch das Risiko, wichtige Informationen zu übersehen. Gleichzeitig entstehen durch diese automatisierte Unterstützung neue Freiräume für strategischere Aufgaben und fundiertere Entscheidungen.
„KI gibt uns einen Vorsprung, aber wir entscheiden selbst, was für uns wichtig ist.“
Der erfolgreiche Einsatz von KI beginnt mit Vertrauen. Besonders drei Aspekte bilden dabei die Grundlage, um genau dieses Vertrauen im Team nachhaltig zu fördern:
- Stärken der KI betonen: KI kann wesentliche Teile des Monitorings für Sie automatisieren und ist dabei nicht nur schneller, sondern auch zuverlässiger. Sie filtert relevante Informationen gezielt heraus, erstellt strukturierte Zusammenfassungen und minimiert so das Risiko, wichtige Entwicklungen zu übersehen. Dadurch entsteht eine deutlich bessere Übersicht bei gleichzeitig spürbar geringerem Aufwand.
- Vorteile im Alltag aufzeigen: Regelmäßige Reports liefern strukturierte Entscheidungsgrundlagen und reduzieren den Rechercheaufwand deutlich. So wird wertvolle Zeit gespart und Raum geschaffen, damit sich Mitarbeitende auf wichtige strategische Themen fokussieren können, statt ihre Energie in wiederkehrende Routineaufgaben zu investieren.
- Finale Entscheidungen treffen die Mitarbeitenden: Die abschließende Beurteilung liegt bewusst bei Ihrem Team. So können sie die von der KI gelieferten Daten mit wichtigem Kontext und ihrer eigenen Erfahrung ergänzen und präzise auf Kundenbedürfnisse abstimmen.
BrainersHub Praxistipp:
Nutzen Sie die von der KI erstellten Wettbewerbs-Updates gezielt als Gesprächsgrundlage in regelmäßigen Team-Reviews, zum Beispiel im monatlichen Meeting zwischen Produktmanagement, Medical und Marketing. Lassen Sie die relevantesten Wettbewerbsentwicklungen aus den letzten Alerts vorstellen und gemeinsam bewerten: Was bedeutet das für unsere Positionierung? Müssen wir reagieren? Welche Argumente nehmen wir in die Kommunikation auf?
Durch diesen Austausch entwickeln die Teams ein gemeinsames Verständnis für den KI-Output, lernen die Stärken und Grenzen der Technologie besser einzuschätzen und schärfen ihre Fähigkeit, Ergebnisse sinnvoll einzuordnen und weiterzudenken. So wird KI nicht nur zum Informationslieferanten, sondern zum aktiven Bestandteil der Entscheidungsfindung und stärkt gleichzeitig die strategische Zusammenarbeit zwischen den Bereichen.
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