Interdisziplinärer Austausch: Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Gynäkologische Onkologie, Klinische Pharmakologie, Onkologie

Ein Kollege fragt nach therapeutischen Alternativen, wenn eine Mammakarzinom-Patientin die Aromatasehemmer wegen Knochen- und Gelenkschmerzen absetzen möchte. Eine Umstellung auf Exemestan ist bereits erfolgt und die Patientin erhält Vitamin D und Calcium.

Ein Kollege hält das Absetzen einer indizierten Aromastasehemmer-Therapie für die schlechteste Option. Als Alternativen werden eine niedrig dosierte Ibuprofen-Dauermedikation und sportliche Aktivitäten (unter Umständen auch in Form von Physiotherapie) empfohlen. Eine langfristige Ibuprofen-Gabe gehe jedoch mit der Gefahr einer Magenschleimhautreizung einher.

Auch Bisphosphonate könnten nach Meinung eines Kollegen in Frage kommen. Ein Teilnehmer hat gute Erfahrung mit Grünlipp-Muschel-Kapseln gemacht, die besser verträglich sind als Ibuprofen, aber von den Patienten selbst bezahlt werden müssen.

Mehrere Teilnehmer empfehlen in dieser Situation aber auch die Umsetzung auf Tamoxifen, das aufgrund der schwachen Östrogen-Wirkung oft besser vertragen wird als Aromatasehemmer. Vor allem bei Frauen nach Hysterektomie könnte dies aufgrund des hier nicht bestehenden Endometriumkarzinom-Risikos eine Alternative sein. Ein Gynäkologe schlägt ein US oder WS-CT zur Knochendichtemessung sowie die Gabe von Fosamax 70 mg pro Woche vor.

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