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Fallzusammenfassung – „Melatonin und Schlafstörungen“:

Ein Allgemeinmediziner berichtet, dass Circadin (Melatonin ret.) gute Erfolge bei Schlafstörungen bringe, aber nur für eine 13-wöchige Behandlung zugelassen sei. Schlafstörungen bestünden jedoch für einen weitaus längeren Zeitraum. Nun fragt der Mediziner, ob die Kollegen eine Off-Label Gabe für Monate/Jahre als bedenkenlos einstufen, ähnlich schnell wirkende Alternativen seien ihm nicht bekannt.

Mehrere (psychologische) Psychotherapeuten sind der Meinung, dass auf jeden Fall nach der Ursache der Schlafstörungen geforscht werden sollte und ein Medikament nur eine Überbrückung darstellen könne, auch wegen des möglichen Abhängigkeitsrisikos. Ein Psychotherapeut empfindet die Gabe von Melatonin für 13 Wochen an sich als schon zu lange.

Mehrere Allgemeinmediziner schreiben, dass sich die Suche nach den Ursachen der Schlafstörungen jedoch oft gerade in der Realität schwierig gestalte, da die Patienten gar keine weitere Diagnostik anstreben würden und eine Überweisung zum Psychotherapeuten aufgrund der langen Wartezeit auf Therapieplätze (oft mind. ein halbes Jahr) oft nicht die ersehnte Hilfe bringen würde. Manche Patienten wollten sich schlichtweg nicht mit ihren Problemen befassen.
Ein weiterer Therapieansatz bestünde in der Überprüfung des Melatoninstoffwechsels unter Erstellung eines Melatoninprofils (zumindest die Kynurenin-Tryptophan ratio).

Ein anderer Allgemeinmediziner stellt die These auf, dass Melatonin bei eben diesen Patienten wirke, die eine mangelnde oder dysfunktionale Ausschüttung aufweisen. Somit sollte der Mangel nach einer zeitlich limitierten Gabe behoben sein. Als weiteren Therapieansatz schlägt er vor, die Co-Faktoren der Synthese von Serotonin bzw. von Melatonin zu substituieren – durch die Gabe von B-Vitaminen (insbesondere B6), Zink und Mangan. Bei einer langzeitigen Off-Label Gabe von Melatonin hätte er die Befürchtung,  dass die endogene Synthese durch die exogene Gabe herunterreguliert würde.

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