Weil coliquio selbst von einem Start-up zu Deutschlands größtem Ärztenetzwerk gewachsen ist, blicken wir immer wieder neugierig auf die Start-up-Szene im Healthcare-Bereich. In vielen Fällen nehmen Start-ups eine Vorreiterstellung ein und liefern frische Ideen, an denen Pharma anknüpfen kann. Beim diesjährigen coliquio Summit teilte Dr. Simone Frey spannende Einblicke und hat dabei „Gesundheit“ neu definiert (hier geht es zum Video).

Ihr Credo: Gesundheit ist nicht das Gegenteil von ‚Krankheit’, sondern ein Lebensstil: Menschen nutzen heute digitale Geräte, Online-Anwendungen und personalisierte Präparate, um langfristig gesund zu bleiben, vorzubeugen und Diagnosen zu präzisieren. Wir stellen drei Start-ups vor, die die Gesundheit von Usern durch digitale Anwendungen in den Mittelpunkt rücken.

3 vielversprechende Health-Start-ups im Überblick

sleep.ink: „Ich habe schlecht geschlafen“

Die Idee:

Melatonin ist der körpereigene, für den Schlaf des Menschen verantwortliche Botenstoff, der Menschen auf natürliche Weise müde werden lässt und damit die Bettgehzeit einleitet. Bei immer mehr Menschen funktioniert die Ausschüttung des Botenstoffs nicht richtig und verhindert das Einschlafen. Der sleep.ink-Schlafdrink aus Sauerkirsche mit Pflanzenextrakten und Melatonin soll dem Körper helfen, die Einschlafzeit zu verkürzen, somit schneller einzuschlafen und wieder zu Kräften zu kommen.

Wer davon profitiert:

Guter Schlaf ist essenziell, wenn es um Produktivität und um die eigene Gesundheit geht – dennoch leidet das Schlafverhalten in angespannten Situationen. Durch verschiedene Alltagseinflüsse wird deshalb die Melatonin-Ausschüttung bei vielen Menschen gestört und der menschliche Schlaf-Wach-Rhythmus gerät durcheinander. Um den Kreislauf zwischen schlechtem Schlaf und Anspannung zu durchbrechen kann sleep.ink für viele Menschen eine echte Hilfe sein.

Was uns überzeugt:

Sleep.ink bietet eine natürliche Möglichkeit, langfristig die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden zu stabilisieren. Zudem wird der Schlafdrink mit einem digitalen Angebot ergänzt, um das Schlafverhalten zu tracken und so individuelle Hilfestellungen zu formulieren.

MADE FOR_: „Ich will mich optimal ernähren“

Die Idee:

Menschen sind verschieden und MADE FOR_ möchte die Ernährung personalisiert ergänzen und so optimieren, dass es dem Energiehaushalt des Einzelnen an nichts fehlt und der Körper auf alle notwendigen Stoffe zugreifen kann. Was bisher Ernährungsberater analog geleistet haben, können Patienten nun digitalisiert und einfach zugänglich nutzen.

Wer davon profitiert:

Jeder zweite Europäer greift auf Nahrungsergänzungsmittel zurück, um sich optimal und gesund zu ernähren. Allerdings kann es so auch zu fehlerhafter Ernährung kommen, denn nicht jeder hat denselben Bedarf.

Was uns überzeugt:

Durch einen Fragebogen werden alle Informationen zur Gesundheit des Kunden online abgefragt und die richtigen Nahrungsergänzungsmittel empfohlen, die zum Alter und Geschlecht passen. Die Empfehlungen können jederzeit individuell angepasst werden, wenn sich die Lebenssituation des Kunden ändert und das ohne zeitaufwendige Besuche beim Ernährungsberater.

Cara Care: „Kohlenhydrate vertrage ich nicht“

Die Idee:

Das Start-up Cara Care begreift sich selbst als dezentrale Klinik für Verdauungsbeschwerden, die Kunden durch eine App unterstützt. Die App erkennt die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Symptomen und unterstützt die Behandlung. Das Symptom- und Ernährungstagebuch hilft, die Auslöser für Beschwerden zu identifizieren und die Lebensqualität der Nutzer wieder zu erhöhen.

Wer davon profitiert:

Durch die App können beispielsweise Sodbrennen und Refluxkrankheit, chronischer Durchfall oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien diagnostiziert und so gezielt behandelt werden. Die Diagnosen, aufbauend auf neusten wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen, werden ausschließlich von zertifizierten Ernährungsberatern gestellt.

Was uns überzeugt:

Cara Care folgt einem individualisierten Behandlungsansatz und stellt den einzelnen Patienten in den Mittelpunkt: Für zwei Menschen mit gleichen Symptomen funktioniert nicht immer die gleiche Behandlung. Die Ernährungsberatung wird an die jeweiligen Lebensumstände angepasst – so erfolgt immer eine personalisierte Behandlung. Besonders vielversprechend ist dabei die Ortsunabhängigkeit der Anwendung: So können die Nutzer von überall – weil digital – ihr Ernährungstagebuch führen, damit der Grund für das Unwohlsein im Darm schnell gefunden und gelöst werden kann.

Noch mehr Insights aus der Start-up-Szene:

Ein weiteres spannendes Start-up stellte Dr. Marco Schmidt auf dem coliquio Summit vor. Sein Geschäftsmodell: Mit „Machine Learning“ und KI sind schon heute präzise Vorhersagen von Krankheitsverläufen und deutlich schnellere Medikamentenentwicklungsprozesse möglich. Sehen Sie sich seinen Vortrag auf YouTube an.

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Kommentare
  • Dr. Monika Scharm

    Sehr gute Berichterstattung!

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